In vielen Programmiersprachen gibt es das Select-Case-Konstrukt.
Für diejenigen, die es nicht kennen, hier eine kurze Erläuterung:
Per Select wählt man den Inhalt einer Variable vor, die dann je nach Inhalt per Case bestimmte Programmoptionen ausführt.
Hier ein kleines Beispiel, das nur der Erläuterung dient:
$inhalt="2";
Select $inhalt
Case 1
Tu etwas für 1
Case 2
Tu etwas für 2
Case 3 ...
usw.
Wofür man das braucht? Nun, man kann unendliche If-Abfragen damit wesentlich eleganter ausdrücken, der Code bleibt also sehr übersichtlich. Des weiteren sind solche Abfragen meist auch schneller als mehrere If-Abfragen hintereinander.
Und nun die schlechte Nachricht: Unter Perl gibt es kein Select-Case!
Womit ich diesen Artikel jetzt eigentlich auch beenden könnte... Aber nein, man kann so etwas auch mit Perl umsetzen.
Hier ein kurzes Beispiel, wie man normalerweise vorgehen würde:
$inhalt = 1;
if ($inhalt == 1){ ... Tu etwas ... }
if ($inhalt == 2){ ... Tu etwas ... }
if ($inhalt == 3){ ... Tu etwas ... }
Hier also die Select-Case-Variante
$inhalt = 1;
SELECT:{
if ($inhalt == 1){ ... Tu etwas ... ; last SELECT; }
if ($inhalt == 2){ ... Tu etwas ... ; last SELECT; }
if ($inhalt == 3){ ... Tu etwas ... ; last SELECT; }
}
Wie funktioniert das?
Nun, eigentlich ist es der bisherigen If-Variante ziemlich ähnlich, jedoch wird ein Anweisungsblock mit SELECT benannt (SELECT:{ ... }), in dem die If-Abfragen enthalten sind. Trifft nun eine Abfrage zu, so wird das "Tu etwas" ausgeführt und danach per last SELECT; der Anweisungsblock verlassen.
Alles kalter Kaffee, könnte man nun meinen, was soll der ganze Aufwand?
Ganz einfach: Diese Variante ist um einiges schneller als pure If-Abfragen, und umso schneller, je mehr If-Abfragen hintereinander kommen.
Der Grund dafür ist, daß jede If-Abfrage, auch wenn sie negativ ist, etwas Rechenzeit verbrät. Per Select werden nur so viele Abfragen verarbeitet, bis schließlich eine zutrifft.
Gerade in Schleifen, in denen viele Inhalte, z.B. von Arrays, verglichen werden, kann sich das durchaus bemerkbar machen. Laut meinen Messungen (bei 5 If-Abfragen) kann das durchaus im Bereich von 20% liegen.
Noch weiter optimieren kann man dies, wenn es erwartungsgemäß Werte gibt, die besonders oft auftauchen. Dann sollte man diese If-Abfrage ganz oben im SELECT-Block einfügen.
Kommentare zum Beitrag "Select - Case in Perl"
Kommentar von fw
> Unter Perl gibt es kein Select-Case!
Das stimmt so nicht. Seit 5.7.3 (5. März 2002) gibt es Switch.pm frei Haus (auch wenn man bei dessen Benutzung vorsichtig sein sollte), und seit 5.10.0 (18. Dez. 2007) gibt es given/when.
Deine Gegenüberstellung ("normalerweise" vs. "select-case-variante") ist ein unfair, du müsstest beim "normalerweise" elsif benutzen.
Und zum Benchmark: Die versprochenen 20 % nützen nichts, wenn du nicht verrätst, was du genau gemessen hast (Code bitte).