Mit dem Befehl eof() fragen Sie eine geöffnete Datei darauf ab, ob das Dateiende erreicht ist.
eof bedeutet übrigens end of file, also Ende der Datei, ins deutsche übersetzt.
Syntax
eof(DATEI);
Es wird ein TRUE zurückgegeben, wenn das Dateiende erreicht ist, ansonsten ein FALSE.
open(DATEI, "test.txt"); while(1) {
if(eof(DATEI)) { last; } printgetc(DATEI);
# hier könnte man noch weitere Dinge mit dem nächsten Zeichen tun...
} close(DATEI);
Was passiert hier?
Eine Datei wird zum Einlesen geöffnet. Danach wird in einer quasi Endlos-Whileschleife (while(1) wird ja normalerweise nie verlassen, da 1 immer 1 ist)
zu erst geprüft, ob das Dateiende da ist. Wenn ja, wird per last; eben doch die Schleife verlassen, ansonsten wird je ein Zeichen ausgegeben.
Beachten Sie
if(eof(DATEI)) ("wenn Dateiende erreicht") oder while(! eof(DATEI)) ("solange Dateiende nicht erreicht") sind typische Formulierungen beim Einsatz der Funktion eof. Sinnvoll sind solche Abfragen und Schleifenbedingungen vor allem, wenn Sie Dateien zeichenweise (mit der Funktion getc) oder blockweise (mit der Funktion read) einlesen.
Übrigens
hätte man das obere Beispiel auch so schreiben können:
use strict; open( my $DATEI , '<test.txt') || die "Kann Datei nicht oeffnen: $!";
{ printgetc ($DATEI) and redo if ( !eof ($DATEI) );
}
Zugegeben, das Beispiel ist nicht gerade der Bringer im Alltag, aber was mir daran so gefällt ist, daß man es fast genau so ins deutsche übersetzen kann, wie es da steht:
"Schreibe (print) das nächste Zeichen (getc) und (and) machs nochmal (redo) wenn (if) das Dateiende noch nicht erreicht ist (!eof...)."
Cool, finde ich!
Vor allem hab ich am Anfang selbst nicht gedacht, daß es funktioniert, aber es tut's!
Oh, ich denke, da existiert Erklärungsbedarf... warum funktioniert das?
Die Geschichte mit dem Dateiöffnen kann glaub ich jeder inzwischen, etwas seltsam ist zugegebenermaßen der Block
{ printgetc ($DATEI) and redo if ( !eof ($DATEI) );
}
Warum funktioniert das so wie es funktioniert?
Also:
Ich fange mal mit dem if ( !eof ($DATEI) ) an. Das bedeutet "Wenn das Dateiende nicht erreicht ist". Also mach' all das, was vorher da steht, wenn das Dateiende noch nicht erreicht ist.
Bleiben die drei Befehle (oder eigentlich sind es ja vier) am Anfang.
- printgetc gibt das nächste Zeichen aus
- redo wiederholt den Block nochmal, also alles zwischen { und }
Und schließlich das alles Verbindende AND. Dieses and darf man natürlich nicht so einfach mit "tu dies und tu das" übersetzen. and ist ein logischer Operator, der normalerweise in If-Abfragen vorhanden ist, wie zum Beispiel:
if ($tag eq 'Sonntag' and $geboren == 1){print "Sonntagskind";}
Wie hält also dieses and das print und das redo zusammen? Denn verglichen wird hier nix!
Dazu etwas mehr Infos zum and-Befehl:
and vergleicht intern, ob der eine Ausdruck und der andere Ausdruck wahr sind, also true. Dazu muß and beide Seiten prüfen, und genau das tut es dann auch.
Also prüft and erst "printgetc ($DATEI)", und führt es dazu aus. Nun ist print immer wahr, und da es wahr ist, prüft das and das redo, und bingo: redo ist ja auch wahr (wie kanns auch falsch sein...), wobei das in dem Moment schon egal ist: redo wiederholt augenblicklich die Schleife!
Das and startet also die beiden Befehle um sich, und schon funktioniert es. Nicht funktionieren würde es, wenn die Zeile
heißen würde, da dann ja redo sofort den Block neu starten würde.
Also war meine etwas freie deutsche Übersetzung oben natürlich von der Funktion her falsch, aber passen tut's eben doch! Perl ist eben so gut, daß es sogar ins Englische übersetztes Deutsches versteht...
Bin da etwas vom Thema abgekommen, aber so ist es halt: irgendwas fällt einem immer dazu ein...